Astroarchäologische Betrachtung des megalithischen Komplexes Rogem Hiri, auch als Gilgal Refaim bekannt
Eine astroarchäologische Betrachtung des megalitihischen Komplexes Rogem Hiri (Gilgal Refaim, Rujm el Hiri) ist besonders interessant auch hinsichtlich der vielen Hypothesen über die einstige Nutzung des Monuments.
Die Forschungsergebnisse der Archäologen deuten anschaulich auf eine kosmische Ausrichtung der Konstruktion hin. Die Fakten sprechen für sich:
Die astronomische Ausrichtung
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der megalithische Komplex durch zwei Eingänge im äußersten Kreis betreten werden konnte. Einer der Eingangstore war nordöstlich, der Andere südöstlich ausgerichtet. Durch das nordöstliche Tor führte ein Weg direkt zum Zentrum von Rogem Hiri. Nach den Berechnungen des Archäologen Mizrachi und seines Teams wurde die Errichtung des Monuments um ca. 3000 v. Chr. angenommen. Um diese Zeit leuchteten sehr wahrscheinlich die ersten Sonnenstrahlen am längsten Tag des Jahres durch die Öffnung des nordöstlichen Tores. Anschließend passierte das Licht Durchlässe weiter innen liegender Mauern bis zum geometrischen Zentrum des megalithischen Komplexes. Von hier aus war einst also die Beobachtung des Sonnenaufganges am Tag der Sommersonnenwende sehr gut möglich. Von dem südöstlich ausgerichteten Eingang blickte man direkt auf das Doppelsternsystem Sirius.
Der megalithische Komplex Rogem Hiri ist auch unter dem Namen Gilgal Refaim (hebräisch: das Rad der Riesen, ...Geister) bekannt. Das Bild eines gigantischen Rades ist in dem Monument durchaus nachvollziehbar. Besonders, wenn man es aus der Luft betrachtet. Die fünf aus unterschiedlich großen Basalt Steinen errichteten Ringe scheinen in der Tat Räder innerhalb von Rädern zu formen, die durch radiale Wände, die wie unregelmäßige Speichen aussehen, miteinander verbunden sind. Sie gestalten die labyrinthartige Struktur der Anlage. Es existieren insgesamt 36 Wände/Speichen in dem Monument, die nach Aussage der Wissenschaftler ebenfalls astronomisch ausgerichtet sind.
Der an den Ausgrabungen von 1980 beteiligte Forscher Prof. Dr. Matthanyah Zohar von der hebräischen Universität Jerusalem vermutete, dass in Rogem Hiri alljährliche rituelle Handlungen am längsten und kürzesten Tag des Jahres durchgeführt wurden. Allerdings wurden keine entsprechenden Gegenstände in seiner Umgebung gefunden, die diese Hypothese bestätigen würden.
Durch die zusätzliche Möglichkeit der Bestimmung der Äquinoktialpunkte (Tag-und-Nacht-Gleiche) mit Hilfe zweier Steine des Monumentes, ist aus wissenschaftlicher Sicht die Nutzung des Komplexes auch als eine Art Erntekalender denkbar. Die Steine waren zwei Meter hoch und fünf Meter breit und befanden sich am östlichen Ende der Anlage. Auf der Basis des Frühlings- und Herbstpunktes konnten die früheren Bewohner den Zeitpunkt für den ersten Regen berechnen, der die Aussaatsaison einläutete. Eine genauere Planung des Ackerbaus war somit möglich. Aber sind dies die eigentlichen Gründe für die astronomische Ausrichtung von Rogem Hiri?