Trinitisieren
Das Trinitisieren mit unseren Gesprächspartnern ist ein absolut bewusster Prozess. Da Andrea und ich aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse den überwiegend in russischer Sprache geführten Unterhaltungen kaum folgen können, sind wir an diesem Abend und in den nächsten Tagen fast immer auf unsere „Dolmetscher“ angewiesen. Aber auch unsere russisch sprechenden Freunde brauchen zwischendurch mal eine kleine Verschnaufpause. So erinnere ich mich immer dann, wenn keine Übersetzung stattfindet, an Alexanders Worte, der uns bereits zu Beginn der Reise aufgefordert hatte, uns in diesen Situationen mit unseren Gesprächspartnern zu trinitisieren. Diese Methode ist nicht nur eine sehr gute Konzentrationsübung, sie verbindet uns auch mit den höheren Energien, die bei Anwendung dieser Methode, körperlich sehr gut spürbar sind. Bemerkenswert ist dabei das Gefühl aktiv an den Gesprächen beteiligt zu sein und sie sinnvoll zu unterstützen, auch wenn dies auf sprachlicher Ebene nicht möglich ist.
Deshalb trinnitisiere ich mich immer wieder zwischendurch mit Galina und im weiteren Verlauf der Reise mit möglichst vielen unserer weiteren Gesprächspartner. Die Methode an sich ist sehr einfach. Wichtig ist jedoch, sich bei ihrer Durchführung gut zu konzentrieren, damit die Energien auch in die entsprechende Richtung gelenkt werden können. Aber… Übung macht bekanntlich den Meister.
Um den Vorgang des Trinitisierens verstehen zu können, müssen wir uns näher mit der Dualität befassen.
Wir nehmen unsere Welt als ein dualistisches System wahr, das sich in Gegensätzlichkeiten wie Krieg und Frieden, rechts und links, männlich und weiblich… ausdrücken lässt. Diese Eindrücke schaffen Unterschiede oder Trennung. Erkennbar ist dies in uns Menschen selbst, da wir uns als individuelle voneinander getrennte Persönlichkeiten erleben.
Nicht nur in unserem Denksystem ist diese Trennung nachvollziehbar. Wissenschaftler erkennen sie schon lange durch die Existenz zweier, unterschiedlich funktionierender Gehirnhälften in unserem physischen Körper. Betrachten wir unsere Erde als ein makrokosmisches Gehirn, können wir auch hier eine topologisch bedingte Trennung von Ost und West in der Bewusstseinsevolution des Planeten, in der Region Kungrad/Usbekistan durch das Uralgebirge erkennen. Da dieser Ort gleichzeitig ein Interferenzpunkt ist, kann die Trennung hier auch aufgehoben werden.
Kehren wir zu der Methode des Trinitisierens zurück. In ihr können wir einen Ausweg aus den dualistischen Denksystemen erkennen, da wir uns gedanklich mit dem höheren Licht verbinden, das nun direkt Einfluss auf uns ausübt.
Diese Methode stellt somit eine mögliche Antwort auf Zarathrustras Suche nach Wegen dar, den menschlichen Geist mit dem göttlichen Bewusstsein aus den erdgebundenen dualistischen Denkmustern hinauszuheben.
Neben der Konzentration ist das bewusste Atmen ein entscheidendes Kriterium zum Gelingen dieses Prozesses. Im indischen Sanskrit ist der Atem gleichbedeutend mit dem Wort „Atman“, was auch mit „Das in uns göttlich wirksame“ übersetzt werden kann. Atmen wir bewusst, können wir das göttliche in und um uns herum deutlich wahrnehmen und die Illusion einer Trennung überwinden.
Besonders schön ist es, die dabei wahrgenommenen Energien mit anderen Personen zu teilen und so eine Verbindung zwischen ihnen und dem höheren Licht zu schaffen.
Deshalb freue ich mich sehr über die Möglichkeit des Trinitisierens und empfinde diese Methode als ein besonderes Geschenk dieser Reise.