Wissenschaft
In den drei Stunden bei Galina ist es uns ein ganz besonderes Anliegen die Aspekte der Wissenschaft
unserer letzten Fahrten und der jetzigen Reise nach Usbekistan, in Form von archäologischen Zusammenhängen herauszustellen. Deshalb berichtet Alexander über die Teilnahme unserer Reisegruppe an einem Symposium, das zu Ehren eines der herausragendsten russischen Wissenschaftler im letzten Jahr stattgefunden hatte. Der 100. Geburtstag des Archäologen S.P. Tolstov war zu jener Zeit Anlass dieses Kongresses gewesen. Dank seiner mühevollen Arbeit, begannen sich die Schleier um die Bildung und Entfaltung des alten Choresms immer stärker zu lüften.
Seinen schriftlichen Abhandlungen zufolge, hat die Wissenschaft schon lange erkannt, dass die Zeugnisse über das alte Choresm zwar nur sehr dürftig sind, aber dennoch darauf hindeuten, dass es eine herausragende Rolle in der alten Geschichte des mittleren Ostens und Osteuropas gespielt haben musste. In besonders charakteristischer Weise lässt sich seine Bedeutung in der zoroastrischen religiösen Überlieferung erkennen. Archäologisch betrachtet wurde einigen unterschiedlichen Literaturdenkmälern zufolge, das älteste und am „höchsten verehrte heilige Feuer der zoraostrischen Religion“ von „Jima“, dem ersten legendären Herrscher des Irans, in Choresm entzündet. Das „Churdad, Adharchurrra oder Farnbag“ sollte die zu dieser Zeit hier anwesende Priesterklasse schützen. Spuren eines ewig brennenden Feuers werden uns auch in naher Zukunft in einigen der Kalas, die wir aufsuchen wollen, begegnen. Wie hatte der starke und zeitweise vorherrschende Einfluss zoroastrischer Religion dieses Land in der Vergangenheit geprägt? Wie wirkt sich dieser Einfluss auf die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft dieser Region aus?
Diese und viele weitere Fragen sind seit der letzten Reise offen geblieben. Deshalb sind wir ein zweites Mal hier hergekommen und hoffen auf möglichst viele Antworten…
Erwähnenswert und nicht minder bedeutungsvoll ist in diesem Zusammenhang auch die bereits im August dieses Jahres durchgeführte Fahrt nach Russland, in deren Rahmen nicht weniger interessante und heilige Orte wie Arkaim und Sintaschta aufgesucht wurden. Eine Verbindung zu unserer jetzigen Reise herzustellen, fällt nicht schwer kann man die Observatorien Arkaim (Russland) und Koy Krylgan Kala (Usbekistan) nicht nur aufgrund ihrer kreisförmigen Anordnung und ihrer sehr interessanten, exakt mathematischen Strukturen durchaus vergleichen.
Die Wissenschaft interessiert uns auf vielerlei Ebenen und berührt eine Menge Bereiche, mit denen wir uns beschäftigen. Themen wie Mikro-und Makrokosmos, Astroarchäologie, Kabbala… sowie einige Forschungsergebnisse russischer Wissenschaft stellen nur einen kleinen aber sehr wichtigen Teil unserer Betrachtungen dar.
Sogleich erfahren wir von Galina bereits in der ersten Nacht in Usbekistan, aufschlussreiches über neue wissenschaftliche Erkenntnisse Russlands. Sie berichtet uns von den Forschungsergebnissen zweier Brüder namens „Fomenko“, die bewiesen haben, dass Raum- und Zeit nicht existieren.
Wieder einmal erstaunt das gleichgerichtete Interesse, das auch vor der Wissenschaft nicht halt macht. Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse von Ost und West werden in diesen Stunden bei Galina zusammengebracht und verschmelzen zu einer Einheit.