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Chilpyk Turm der Stille mit Klopfzeichen

Wir wenden uns südlich fahren in Richtung Turtku`l, hinein in ein von strahlenden Blau überspannten Ocker- Gelb. Alle Konturen sind scharf gezeichnet, keine Luftschleier. Nur der Wüstenbewuchs bricht die Horizontkante, gibt dem Auge halt in der scheinbar endlosen Weite. Silberbraun die Spur der Straße. Der geringe Verkehr verbindet sich mit den spärlichen Wüstenpflanzen.
Okaybr sitzt vorn neben dem Fahrer, wendet sich zu uns nach hinten , spricht pausenlos. Auch wenn ich nichts von der Sprache verstehe trägt der Klang dieser Stimme mein Bewusstsein in die Zeiten vor 2000 Jahren. Die Bewegung seiner Hände malt Bilder zu den Worten. In Gedanken sehe ich sie Fundstücke heben, halten, drehen und ablegen. Es ist das wissende Fühlen, was ihnen den Ausdruck gibt.


Tupfer reihen sich in dieses Klangbild halblaut Erikas Übersetzungen, stimmen etwas geheimnisvoll.
Oktaybr`s Hand weist nach rechts, deuten auf unser erstes Ziel, Chil`pyk.
Wie ein Vulkankrater erhebt sich diese Anlage aus der Wüste. Schon aus der Ferne ist die runde Form erkennbar. Im Näher kommen wird die Künstlichkeit sichtbar, jahrtausend altes Menschenwerk.

Alle Bauten und Anlagen, die wir an diesem Tag besuchen, sind aus Lehm gebaut. Das eingearbeitete Stroh dient zu Stabilisierung.
Was uns in Kungrad der Ziegelofen veranschaulichte, ist alte Baukunst.
Entlang am Fuße der Mauer wenden wir uns zum nordwestlichen Eingang, erklimmen eine steile, 20 Meter lange Treppe. Von oben öffnet sich ein weiter Blick über die Wüste. Im Westen schlängelt sich der Amu-dar`ya durch den Sand, gerahmt von einem grünen Gürtel. In der Mitte ruht ein roter Granitstein, stark erodiert. Wohl der Altarstein dieser fast kreisrunden Anlage. Der Durchmesser beträgt 65 Meter. Teile der 2-3 Meter dicken Mauer sind noch erhalten.
Es ist ein Dakhmah, ein Turm der Stille. Hier haben die Zoroasthrier ihre Toten unter freiem Himmel ausgelegt, damit die Geier sie fraßen. Man übergab sie den vier Elementen. Die übrig gebliebenen Knochen wurden später in steinernen oder kupfernen Gefäßen in der Umgebung beigesetzt.
Die imposante Lage unterstreicht den Glauben und die Bedeutung des Totenkults für die damaligen Menschen.
Erkennbar sind Parallelen zum tibetischen Bestattungsritus.
Erbaut im ersten Jahrhundert nach Christus erfährt der Turm Erneuerungen im siebten und achten Jahrhundert, zur Zeit der Islamisierung. Überall liegen Tonscherben, als wäre die Anlage nie erforscht worden.


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